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Ist das remote möglich?

Im Jahr 2020 war es für nahezu jedes Unternehmen eine echte Herausforderung, eine neue Geschäftsstelle zu eröffnen. Baumaterialien waren schwer zu beschaffen und die restriktiven Vorschriften erschwerten den Crews das Arbeiten. Und außerdem: Warum sollte man überhaupt ein neues Büro eröffnen wollen, wenn doch alle anderen das Büro meiden und von zu Hause aus arbeiten?

Für DarkVision, ein in Vancouver ansässiges Unternehmen für akustische Bildgebung kam Warten nicht in Frage. „Wir hatten sehr viele Anfragen aus den USA“, erklärt Stephen Robinson, CEO von DarkVision, „aber wir konnten nicht viel ausrichten, solange wir keine Niederlassung in den USA hatten.“

Koch Engineered Solutions erwarb im Mai letzten Jahres eine Mehrheitsbeteiligung an DarkVision. „Wir freuen uns riesig auf deren Technologie“, erklärt Dave Dotson, Präsident von KES, „aber die COVID-Pandemie hat uns seltsame Umstände bereitet. Unser Besuch in Vancouver steht noch aus und deren Besuch in den USA ebenso. Alles wurde bisher remote abgewickelt.“

Noch bevor KES in das Unternehmen investierte, wollte DarkVision eine Niederlassung in Houston eröffnen, dem Zentrum der US-amerikanischen Öl- und Gasindustrie. Sie mussten Handelsvertreter und Servicetechniker einstellen, die den US-Markt genauso gut bedienen konnten, wie die Kollegen in Calgary (der Energiehauptstadt Kanadas). Nach Houston stehen weitere Geschäftsstellen in Planung, je nach Bedarf.

Doch als im Zuge der Pandemie alle Flüge zwischen Kanada und den USA abgesagt wurden, musste sich DarkVision überlegen, wie es ein Büro, das mehr als 3.000 km entfernt war, einrichten und ausstatten sollte, ohne vor Ort zu sein — ein Umstand, den keiner vorhersehen konnte. „Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Unternehmens mussten wir Bewerbungsgespräche remote führen“, berichtet Robinson. „Ein weiteres Problem war das Schulen der Mitarbeiter, weil der Großteil unserer Aufgaben praktisch vor Ort erlernt werden muss. Und aufgrund von COVID hat alles viel länger gedauert als geplant.“

Glücklicherweise konnte DarkVision zahlreiche Capabilities von Koch nutzen. „KGS hat für unsere US-amerikanischen Mitarbeiter ein Abrechnungssystem eingerichtet, die HR hat ein Leistungsprogramm bereitgestellt und die Steuerabteilung ist mit uns alle Anforderungen durchgegangen, um in den USA eine Steuernummer zu erhalten. Das Rechtsteam von Koch hat uns sehr mit Patentangelegenheiten und -Anmeldungen und ein paar ziemlich komplizierten Verträgen geholfen.“ Das LIFT-Team von Koch (Land, Infrastructure, Facilities and Transactions) half uns bei der Beschaffung eines Security-Services, der Hausmeisterdienste, mechanischer Inspektionen und bei der HLK-Installation. „Sie haben uns geholfen, an einem tollen Standort mit großartigen Mitarbeitern Fuß zu fassen, ohne überhaupt je einen Fuß auf US-Territorium setzen zu müssen.“

Etwa ein Drittel der Houston-Niederlassung von DarkVision ist dem Vertrieb gewidmet. Der Rest beherbergt ein Lager für Inventar und Testausstattung sowie eine Werkstatt für Kalibrierungs- und Wartungsarbeiten. Aktuell sind sechs Mitarbeiter beschäftigt. „Vor kurzem haben wir in Texas unsere neue Produktlinie namens HADES-F erfolgreich auf den Markt gebracht. Diese Produkte sind auf Probleme mit Bohrlöchern ausgelegt, die unsere bisherigen Produkte nicht zu lösen vermögen, zum Beispiel auf Einbeulungen in Verrohrungen.

Derzeit richtet DarkVision seinen Fokus auf Ölförderer, „aber das ist nur der Beginn einer langen Unternehmensgeschichte“, so Robinson. „Unsere Technologie kann nahezu universell in allen erdenklichen Industrieanlagen eingesetzt werden. Wenn man sie entsprechend anpasst, kann sie für die Inspektion von Wasserleitungen, Anlagen und sogar in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt werden, um die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualitätskontrolle zu verbessern.“

Was steht also als Nächstes auf dem Plan von DarkVision? „Schulungen. Unser Führungsteam ist für eine einjährige MBM-Schulung angemeldet. Sie hat im Januar begonnen und die nächste Sitzung steht nächste Woche an. Man hat uns angekündigt, dass Charles Koch höchstpersönlich dabei sein wird. Deshalb freuen wir uns wirklich riesig darauf, unser Wissen mit ihm auszutauschen. Auch wenn es nur remote sein wird.“

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